Doshas des Ayurveda - Wie du sie für dich nutzt
von Susanne Nadler in Gesundheit

Wie du dein Dosha ins Gleichgewicht bringst und die wohltuenden Wirkungen von Ayurveda in deinen Alltag integrieren kannst. Hier haben wir die besten Tipps für dich.

Ayurveda gehört zu den erfolgreichsten östlichen Heiltherapien, um mehr Kraft und Gesundheit im Leben zu genießen.  

Auch wenn es eine mitunter komplexe Heiltechnik ist, für die ein ausgebildeter Ayurveda-Therapeut sehr lange studieren muss, gibt es doch einige Erkenntnisse und Regeln, wie du Ayurveda im Alltag ganz einfach selbst anwenden kannst.

Ich will dir hier aufzeigen, wie du deine Lebensenergie und kleine Störungen deiner Gesundheit mit Ayurveda im Alltag selber ins Positive führen kannst. Denn Ayurveda, die jahrtausendealte indische Heilkunst, bietet einige Ansätze, wie du selbst aktiv werden kannst, wenn du einige Grundlagen verstehst.

Dazu zählt insbesondere das Konzept von den drei Doshas, die auf deutsch auch manchmal Doschas geschrieben werden. Ich verwende die internationale Schreibweise Dosha.

Welcher Dosha-Typ bin ich?

In diesem Artikel erfährst du:

  1. Was sind Doshas?
     
  2. Welche Symptome gehören zu welchem Dosha-Typ?
     
  3. Welcher Dosha-Typ bin ich?

Aber keine Sorge, du musst nicht nach Indien oder ähnlich weit weg fahren, um in den Genuß der ausgleichenden Wirkung von Ayurveda im Alltag zu kommen. Zunächst möchten wir dir diese Heilkunst und ihre Möglichkeiten hier etwas genauer vorstellen.

Ayurveda kann deine Lebenskraft stärken, aber bitte wisse:

Wenn du ernsthafte Beschwerden oder Krankheiten hast, dann wende dich unbedingt an einen erfahrenen Ayurveda-Therapeuten. Diese Tipps sollen dir nur einen Überblick für einen gesunden Ayurveda Alltag geben, können aber keine professionelle Ayurveda-Therapie ersetzen. 

Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist nicht nur das Genießen eines entspannenden Rosenölbades mit schönen Massagen. Ok, das gehört in einer ganzheitlichen Heilbehandlung auch dazu. Aber Ayurveda ist eine Lehre, die jeden Menschen individuell stärkt und wieder ins Gleichgewicht bringt.

Innen und außen.

Es ist "das Wissen vom Leben", so die indische Bezeichnung für diese Heilkunst. Es werden dabei keine Einzelbehandlungen durchgeführt, sondern es ist ein ganzheitliches System, welches bereits seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. in Indien praktiziert wird. Ayurveda stützt sich auf die drei Prinzipien des Lebens, die sogenannten Doshas.

Diese unterscheiden die Menschen nach drei verschiedenen Typen. Bei jedem Menschen ist eines der drei Doshas vorherrschend. Wie sich das äußert, erfährst du etwas weiter unten.

Was sind Doshas?

Ayurveda beschreibt die Doshas als drei fundamentale Prinzipien, die in der äußeren Natur wirken, aber auch unsere eigene menschliche Natur durchdringen und somit alle physiologischen Prozesse steuern. Aus dem Sanskrit übersetzt heisst es soviel wie "das, was Probleme verurschen kann".

Sie definieren den Menschen sowohl mit seinen geistigen als auch körperlichen Veranlagungen, also seine individuelle Konstitution, sein Temperament, Vorlieben und Abneigungen, Ernährungsbedürfnisse und vieles mehr.

Im Aurveda geht man davon aus, dass die individuelle Kostitution (Prakriti) bereits bei der Geburt feststeht und diese stellt für die jeweilige Person die individuelle Norm eines ausgeglichenen Zustandes dar.

Wenn also ein Dosha aus dem Gleichgewicht kommt, was so ziemlich bei jedem Menschen im Laufe des Lebens vorkommt, entstehen Schwächen und Krankheiten.

Aber warum können Doshas aus dem Gleichgewicht kommen? 

Dazu gibt es viele Gründe, wir können hier nur einigie nennen, wie z.B. Diäten, Stress, ungesunde Lebensweise, zu wenig Bewegung, etc. 

Wenn dein vorrangiges Dosha (am besten von von einem Ayurveda Mediziner oder Therapeuten bestimmen lassen) also ermittelt wurde, geht es darum, durch deine Grundkonstitution (prakriti) und deinen Beschwerden (Symptome) das veränderte Symptomenbild (vikriti) festzulegen. Ob dann Heilpflanzen unterstützend eingesetzt werden sollten, über die Ernährung gearbeitet wird oder ob eher Massagen und Körper- Meditationsübungen (Yoga) angebracht sind oder alles zusammen, das wird sich dann zeigen.

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Eigenschaften der Doshas

Jedes Dosha steht für eine bestimmte Energie und besteht aus zwei Elementen.

  1. Vata: die Bewegungsenergie mit viel Luft und Bewegung mit den Elementen Luft und Raum (Äther). Ihm werden Eigenschaften zugeordnet wie kalt, beweglich, trocken, und leicht.
     
  2. Pitta: das Stoffwechselprinzip mit viel Feuer und den Elementen Feuer und Wasser. Ihm werden Eigenschaften zugeordnet wie heiß, ölig, leicht und penetrierend.
     
  3. Kapha: das Strukturprinzip mit viel Erdung und Stabilität und den Elementen Erde und Wasser. Hier gelten Eigenschaften wie stabil, feucht, kalt, schwer und schleimig.

Wenn du dein Dosha noch nicht kennst, kannst du hier herausfinden, welcher Dosha-Typ du bist.

Uhrzeiten der Doshas:

Vata, Pitta und Kapha, sorgen während des Tages- und Nachtrhythmusses für unterschiedliche Energien. Man geht davon aus, dass zu den unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Grundenergien herrschen, die physiologisch und psychologisch Einfluss nehmen.

Zeiten der Leichtigkeit und Offenheit wechseln mit Phasen der Schwere und Fülle sowie mit Perioden der Hitzigkeit und Energiegeladenheit. Je nachdem welcher Dosha-Typ du bist, kannst du also z.B. die energiegeladene Vata Zeit nutzen, wenn dir grundsätzlich tagsüber Energie fehlt. 

  • Die Vata-Zeit: Tagsüber im Zeitraum von 14 Uhr bis 18 Uhr und nachts von 2 Uhr bis 6 Uhr.
     
  • Die Pitta-Zeit: Tagsüber im Zeitraum von 10 Uhr bis 14 Uhr und nachts von 22 Uhr bis 2 Uhr.
     
  • Die Kapha-Zeit: morgens im Zeitraum von 6 Uhr bis 10 Uhr und abends von 18 Uhr bis 22 Uhr.

Jahreszeiten der Doshas

Ebenso werden den Doshas bestimmte Jahrezeiten zugeordnet, zu denen das entsprechende Dosha besonders vorherrscht.

  • Die Kapha-Zeit: ist im Frühjahr vorherrschend in der Zeit zwischen Februar und Mai.
     
  • Die Pitta-Zeit: ist die warme Jahreszeit bei uns, also die Monate Juni bis September.
     
  • Die Vata-Zeit: ist im Herbst und Winter, also in den Monaten Oktober bis Februar.

Tipps: Die Doshas anwenden

Wenn wir jetzt also das Wissen über die Doshas in unseren Alltag integrieren wollen, dann lautet das wichtigste Prinzip: Gleiches verstärkt Gleiches. Umgekehrt gedacht, können deshalb die Doshas ausgeglichen werden, indem wir Gegensätzliches in unseren Alltag implementieren.

DieYogalehrerin und Ayurveda Coach, Sunita Ehlers möchte dir hier die drei Doshas und ihre Leitsymptome vorstellen, und wie du sie wieder ins Gleichgewicht bringen kannst:

Vata Symptome:

Wenn du ein Vata-Typ bist, hast du sowieso schon viel Bewegung in deinem System. Das äußert sich meistens so:

  • Sich zu viele Sorgen machen
  • Zu Ängsten neigen Schlaflosigkeit (besonders gern das nächtliche Aufwachen gegen 2:00 oder 3:00 Uhr)
  • Nervosität
  • Unorganisiertheit oder Zerstreutheit
  • Verspannungen im unteren Rücken
  • Verspannungen im allgemeinen
  • Verdauungsstörungen
  • Gelenkbeschwerden

Vata Symptome ausbalancieren:

Zum Beispiel, indem du die "Bewegung" in deinem Alltag eindämmst. Nicht, dass du dich gar nicht bewegen sollst. Es geht vielmehr darum:

  • Routinen in den Alltag einzubauen (ähnliche Essenszeiten, ähnliche Zeiten des Aufstehens, ins Bett gehen, gleichmässige Abläufe im Alltag)  -> Hier findest du Anregungen für deine Morgenroutine 
  • Erdung in den Alltag integrieren
  • Erdende Lebensmittel zu sich nehmen
  • Warme Getränke trinken
  • Nährende Ölmassagen mit Sesamöl oder Mandelöl
  • Fussmassagen
  • Ruhiges Yoga
  • Stress minimieren, Hektik vermeiden
  • Kälte minimieren
  • Zugige Luft vermeiden
  • Alkohol vermeiden

Pitta Symptome:

Wenn du ein Pitta Typ bist hast du viel Feuer in dir. Wenn das aus der Balance gerät kann sich das äußern in:

  • Zu Wutausbrüchen neigen
  • Burn Out Symptomen
  • Bluthochdruck
  • Neigung zu Entzündungen 
  • Neigung zu unreiner Haut mit Pickelchen
  • Extrem hohe Verdauungskraft 
  • Du (zu) schnell ins Schwitzen kommst 

 

Pitta Symptome ausbalancieren:

  • Weglassen von scharfen Gewürzen
  • Minimieren von Kaffee und Alkohol
  • Integrieren von warmen Getränken mit kühlenden Komponenten (frischer Minztee oder zimmerwarmes Gurkenwasser)
  • Kühlende Massagen mit Kokosöl
  • Sport oder Yoga ohne Wettbewerbscharakter 
  • Hier ein Yoga-Video, mit dem du Pitta in Balance bringst

Kapha Symptome

Wenn du ein Kapha-Typ bist und zu Schwere neigst, dann kann sich das wie folgt äußern:

  • Neigung zu Depression

  • Übergewicht

  • Energielosigkeit

  • Trägheit 

  • Faulheit oder Unflexibilität

  • Neigung zu Wassereinlagerungen

  • Flüssigkeitsansammlung im Körper (Nebenhöhlen)

  • Ansammlung von Schlacken im Körper 

Kapha Symptome ausbalancieren:

Ausbalanciert werden kann dies unter anderem durch:

  • Mehr Schärfe im Essen 

  • Abwechslung in den Alltag einbauen (Auflösen von zu viel Routine)

  • Kraftvolle Yoga-Praxis , die den ganzen Körper bewegt und Du auch mal ins Schwitzen kommst.

  • Wenige und nicht zu schwere Mahlzeiten (auch mal das Frühstück weglassen)

  • Alles Erdende minimieren 

  • Auf Schlaf am Tage verzichten (lieber einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft einbauen)

  • Trockene Bürsten- oder Seidenhandschuhmassagen 

Wenn du nun also weißt, welcher Dosha Typ du bist und deine Symptome kennst, kannst du mit Ayurveda im Alltag ein echt besseres Lebensgefühl bekommen. 

Ich wünsche dir gute Gesundheit und viel Freude mit einem gesunden, ayurvedischen Lebensstil.

Susanne 

 

Weiterführende Infos:
 

  1.  "YogaMeetsAyurveda" ist ein umfangreicher Online-Kurs über 10 Tage. Dieser Kurs nimmt dich an der Hand und zeigt dir ganz konkret, wie du Ayurveda in deinen Alltag integrierst. Du erhältst tägliche Vorträge und eine Yoga-Praxis, Rezepte, Anleitungen zur Selbst-Massage, viele Grafiken und ein 60-Seiten starkes Workbook zum Download. Zum Online-Kurs YogaMeetsAyurveda
     
  2. Interview mit dem Ayurveda-Arzt Dr. Rhyner
    Das Interview besteht aus zwei Teilen, hier Teil 1. Du erfährst mehr über Ayurveda, wie es wirkt und wie damit gearbeitet wird. Teil 2 findest du unten verlinkt.

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Dies ist das erste Video des 10tägigen Programmes "Yoga meets Ayurveda". Zum gesamten Programm gelangst Du durch Klick auf den roten Link direkt unter dem Video.

Liebe Grüße,

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Susanne Nadler

Susanne Nadler leitete von November 2019 bis Juli 2020 die YogaMeHome-Blogredaktion. Sie ist freiberufliche Redakteurin und Videoproduzentin. Nachdem sie 17 Jahre lang für verschiedene Fernsehsender tätig war, hat sie vor einigen Jahren den Massenmedien den Rücken gekehrt und kümmert sich seitdem lieber um die wahren, guten und schönen Themen. Zum Beispiel war Susanne vorher drei Jahre lang die Redaktionsleitung des Compassioners.com.

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