Ätherische Öle: So nutzt Du sie für Dich und Deine Yogapraxis
von Nadja Antonides in Inspiration

Mehr als nur Duftöle! Nutze die Magie von ätherischen Ölen für Dich und Deine persönliche Yogapraxis. Hier erfährst Du, wie ätherische Öle Dein Leben verändern können und was Du über Wirkung und Anwendung wissen solltest.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind stark konzentrierte Flüssigkeiten pflanzlichen Ursprungs. Sie gelten als Tor zum Unbewussten und werden angewandt, um die körperliche und geistige Gesundheit zu unterstützen.

Im Yoga sind sie beliebt, weil sie beruhigend, erdend und zentrierend wirken und die Asana- und Meditationspraxis vertiefen.

Ätherische Öle können in die Gruppen synthetisch und naturrein eingeteilt werden. Synthetische Öle werden künstlich hergestellt, und beinhalten keine echten Pflanzenmoleküle. Naturreine Öle werden direkt aus der Pflanze gewonnen und können je nach Produkt in therapeutischer Qualität vorliegen.
Dieser Artikel beschäftigt sich lediglich mit naturreinen Ölen, da nur diese gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen.

Herstellung - „Von der Orange zum Fläschchen.“

Die Quintessenz der Herstellung besteht darin, durch einen Destillations- oder Pressungsprozess das ätherische Öl von seinen Pflanzenteilen wie Samen, Blättern, Blüten oder Wurzeln zu separieren. Das Öl liegt oft in nur mikroskopisch kleinen Mengen vor und wird maschinell aus der Pflanze herausgelöst. Die Herstellung von Zitrusölen erfolgt beispielsweise aus der Schale der Frucht.

Wirkung - „Du trinkst Kräutertee, aber wenn es um Öle geht, zweifelst Du?“

Ätherische Öle können über drei verschiedene Wege wirken:

  • Topisch: Aufnahme über die Haut
  • Aromatisch: Aufnahme über den Geruchssinn
  • Intern: Aufnahme über den Mund (Achtung: Hierzu eignen sich nur ausgewählte Öle!)

Wenn die Öle durch das Verdampfen eingeatmet werden, gelangen sie über die Nase zum limbischen System, dem ältesten Teil des Gehirns. Dort befindet sich der Sitz von Emotionen, dem Gedächtnis und des Lernvermögens. Über diesen Weg haben Öle die Kraft unsere Gefühle zu verändern.

Verbindet unser Gehirn den vernommenen Duft mit angenehmen Erinnerungen, so wirkt das Öl entspannend und gesundheitsfördernd. Neben den in Studien erwiesenen Wirkungen von Ölen gegen Stress und Schmerzen, spielen auch der Gewohnheitsfaktor und die assoziierten Erinnerungen eine wesentliche Rolle.

„Nichts weckt Erinnerungen so stark wie ein Duft.“

Daher gilt: Bevor Du Öle kaufst, erst einmal schnüffeln, wirken lassen und dann entscheiden!
 

Die folgende Tabelle zeigt die Wirkung einiger ausgewählter Öle:

Qualität - „In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrößten Wunder.“

Nicht alle ätherischen Öle werden gleichwertig hergestellt. Beachte dies vor dem Kauf und verwende am besten Bio-Qualität. Vergewissere Dich außerdem darüber, ob das Öl als Kosmetikum, Duftstoff oder Lebensmittel zugelassen ist. Es gibt beispielsweise Öle mit dem Etikett „100% naturreines ätherisches Öl“, aber direkt hinten am Fläschchen steht, dieses Öl „ist bei Hautkontakt sofort abzuwaschen und kann genetische Defekte verursachen“. Mehr über die Qualitäten und Zulassungen erfährst Du in diesem Artikel über die Qualität von ätherischen Ölen.   

Die meisten Öle sind nur zur aromatischen Anwendung geeignet. Möchtest Du sie für Deine Yogapraxis auf der Haut oder sogar innerlich anwenden, dann lies davor IMMER beim Hersteller nach! Nur wenige Firmen bieten Produkte für eine sichere innere Anwendung, dazu gehören beispielsweise die Firmen Taoasis (die Linie Baldini-Bio), Vegaroma, Young Living (die Plus Linie) und DōTerra.

Trägeröle & Mischverhältnis

Bei direkter Anwendung auf der Haut spielen Trägeröle eine wichtige Rolle. Diese verflüchtigen sich nicht und haben wenig Eigenaroma, so eignen sie sich hervorragend zum Mischen mit ätherischen Ölen. Aufgrund ihrer hohen Konzentration können ätherische Öle nämlich bei unverdünnter Anwendung unerwünschte Hautreaktionen hervorrufen. In Kombination mit Trägerölen wird die Konzentration gemindert, ohne die eigentliche Wirkung des Öls zu schwächen. Der wohltuende Duft bleibt erhalten.

Als bevorzugte Trägeröle eignen sich Mandelöl, Jojobaöl, Arganöl, Kokosöl, fraktioniertes Kokosöl, Traubenkernöl, Shea Butter und Olivenöl.

Das Mischverhältnis sollte zwischen 1:5 und 1:10 sein: ein Tropfen ätherisches Öl auf mindestens fünf Tropfen Trägeröl.

Anwendung - „Keep calm and apply essential oils.“

Topisch

  • Meint die lokale Anwendung an verschiedenen Bereichen des Körpers.
  • Bevorzugte Körperregionen dafür sind Hals, Nacken, Stirn, Schläfen, Brust, Unterleib, Arme, Beine und Fußsohlen.

Aromatisch

  • Bezieht sich auf den Geruchssinn.
  • Hier wird das Öl beispielsweise in einen Diffuser oder auf einen Duftstein getropft und nur über die Nase aufgenommen.

Innerlich

  • Innerlich können Öle nur in bestimmten Fällen verwendet werden!
  • Wenige ätherische Öle am Markt sind dafür zugelassen, weil die Qualität und Reinheit nicht dem entspricht.

Hautreaktion bei UV-Strahlung

Einige ätherische Öle enthalten aufgrund ihrer chemischen Struktur Verbindungen, welche die UV-Empfindlichkeit der Haut steigern. Nach dem lokalen Auftragen von ätherischen Ölen sollte aus diesem Grund direktes Sonnenlicht und das Solarium gemieden werden. Insbesondere Zitrusöle wie Limette, Mandarine, Orange, Zitrone und Grapefruit gehören zu dieser Gruppe, Bergamotte und Kreuzkümmel jedoch auch.

„Ein kleiner Tropfen kann bereits großartiges bewirken.“

Im Umgang mit ätherischen Ölen gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr! Die Öle unterschiedlicher Firmen haben unterschiedliche Intensitäten, trotzdem ist es immer ratsam, nur kleine Mengen zu verwenden, einige wenige Tropfen reichen meist aus. Dazugeben kannst Du immer noch, wegnehmen aber nicht mehr. Ein Tropfen Pfefferminzöl kann unter Umständen so stark sein wie 27 Tassen Pfefferminztee. Beachte also auch hier immer die Dosierungshinweise der Hersteller!

Ätherische Öle und Yoga: 5 Ideen für Deine Praxis

„I have an oil for that.”

Pranayama (Atemübungen):

  • Ätherisches Öl mit Trägeröl zwischen den Handflächen auftragen, verreiben und inhalieren (1-2 Tropfen ätherisches Öl in 10-15 Tropfen Trägeröl)
  • Tipp: Eukalyptus, Wintergrün oder Pfefferminze

Meditation:

  • Ätherisches Öl in den Diffusor geben und vor oder während der Meditation einschalten (5-10 Tropfen ätherisches Öl für 250ml Wasser)
  • Tipp: Lavendel, Bergamotte, Jasmin oder Vetiver

Yoga Nidra:

  • Platziere einen Duftstein mit einem Tropfen Deines Öls am Kopfende Deiner Yogamatte.
  • Tipp: Sandelholz, Pfefferminz, Rose oder Weihrauch

Aktives Yoga:

  • Ätherisches Öl in den Diffusor geben und 15min laufen lassen (5-10 Tropfen ätherisches Öl für 250ml Wasser)
  • Tipp: Orange, Grapefruit, Jasmin oder Eukalyptus

Entspannendes Yoga, z. B. Yin Yoga:

  • Lokale Anwendung im Bauch- oder Brustbereich (1-2 Tropfen ätherisches Öl in 10-15 Tropfen Trägeröl)
  • Tipp: Sandelholz, Lavendel, Bergamotte oder Rose

Chakren - „One drop at a time.“

In der Yogapraxis dreht sich oftmals viel um Chakren, unsere Energiezentren im Körper, und um Techniken, diese zu aktivieren. Ätherische Öle können dabei eine große Unterstützung sein. Die folgende Grafik zeigt, welche Öle Du für welches Chakra benutzen kannst:

Öl-Mischungen - „Hocus pocus, I need oil to focus.”

Viele vorgefertigte Mischungen sind nach Emotionen oder Gefühlszuständen, die sie erzielen sollen, gemischt und benannt. Diese eignen sich gut zur gezielten emotionalen Unterstützung. Außerdem haben es sich einige Firmen zu Eigen gemacht Ölmischungen für den yogischen Zweck anzubieten. Die Marke Primavera verkauft beispielsweise eine Mischung namens „Yoga Flow“ und die Marke dōTerra das Yoga-Dreierset „Anchor“, „Align“ und „Arise“, um hier nur zwei Beispiele zu nennen.

Vor dem Kauf - „The best time for new beginnings is now.”

Solltest Du jetzt, nach all den Infos noch nicht wissen, welche Öle für Dich geeignet sind oder Dir aromatisch zusagen, gebe ich Dir den Tipp Dich vor Deinem Kauf mit Bekannten auszutauschen. Die Vorlieben und Nasen mögen zwar variieren, jedoch besitzen viele Menschen in ihrem Haushaltsrepertoire ätherische Öle.

So kannst Du Dich mit den Gerüchen vertraut machen, bevor Du etwas online bestellst, perfekt abgestimmt auf Deine erwünschte Wirkung, aber dann mit dem Aroma unzufrieden bist. Reformhäuser bieten auch oftmals die Möglichkeit des „Schnupperns“.

 

Wenn dieser Blogpost Dein Interesse geweckt hat und Du mehr wissen möchtest über die Wirkungen und Anwendungen der Öle, oder welches Öl speziell zu Dir passt, dann schau doch gerne auf meiner Website www.yogininni.at vorbei, um einen kostenlosen Leitfaden zum Thema zu erhalten.

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Nadja Antonides

Nadja Antonides praktiziert Yoga und Meditation seit vielen Jahren. Im Beruf als Gesundheits- & Krankenpflegerin kam sie erstmals mit der Aromatherapie in Kontakt. Heute lebt sie als Yogalehrerin für Vinyasa, Yin Yoga und Meditation in Wien und ist ein großer Fan von ätherischen Ölen. Ihr Ziel: Gesundheit und inneres Strahlen!

Mehr Infos: www.yogininni.at

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