Yoga im Winter
von Nancy Krüger in Gesundheit

Besonders an kalten Tage kann Yoga im Winter schon mal zur Herausforderung werden. In diesem Artikel wollen wir dir zeigen, wie du mit ein paar richtigen Atemtechniken, passender Ernährung und geistiger Haltung dein Yoga zu einem winterlichen Freudenfest machst...

Lass uns doch mal Yoga im Wandel der Jahreszeiten betrachten und mit ein paar Tipps in die kalte Jahreszeit gehen.

Der Winter begegnet uns mit großen Polaritäten. Draußen ist es frostig und kahl, drinnen wird es gemütlich und herzlich. Die intensive Kälte führt uns auf verschiedene Weise auch ins Innere. Wir verbringen mehr Zeit zu Hause und finden über die rückläufige Körperenergie und die daraus resultierende Ruhe auch einen besseren Zugang zu uns selbst.

Der Winter unterstützt den Weg des Yoga vom Außen ins Innen.

 

Vom Groben zum Feinen. Vom Lauten zum Leisen. Wir besinnen uns. Aber was bedeutet das eigentlich?

Wir nähern uns in der Jahreszeit des Rückzuges unserem Ursprung an, lenken die Kraft mehr auf das was uns ausmacht und das was unserem Leben Bedeutung verleiht. Nicht umsonst verbringen wir um die Weihnachtszeit häufig mehr Zeit mit der Familie und widmen uns der Liebe. So wie Tiere teilweise Winterschlaf zur Regeneration halten, kehren wir zu inneren Werten ein, die uns Energie spenden.

Wir wenden uns, uns Selbst aber auch Anderen zu und werden dadurch offener für kuschelige Harmonie und dem Entzücken der Einfachheit. Im Folgenden erfährst du, wie du die Zeit der Einkehr optimal für dich Nutzen kannst, um Kraft zu schöpfen.

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Die mentalen Qualitäten von Yoga im Winter

Der Winter steht in symbolischer Verbindung mit dem Ende. Der Natur werden die Farben entzogen, die Sonne spendet wenig Licht. Tiere fahren ihre Körperfunktionen bis auf ein Minimum zurück, weil sie Kälte und Nahrungsknappheit ausgesetzt sind. Die Pflanzen haben all ihr Leben abgeworfen und zeigen sich in ihrem kahlen Sein. Wir spüren den Kreislauf des Lebens im dunklen Aspekt der Vergänglichkeit.

Im Yoga wird dieser durch den indischen Gott der Zerstörung, Shiva, repräsentiert. Er zeigt die Notwendigkeit des Sterbens auf, um Platz für Veränderung und neues Leben zu schaffen.

Ein kleiner Tod

Wenn wir etwas Neues kultivieren wollen, wie z.B. durch Vorsätze, dann müssen wir uns dafür nichts Neues aneignen, sondern etwas Altes dafür gehen lassen. Wir können aufgrund der wenigen Energie nicht alles von uns mit durch den Winter nehmen. Es gilt die weniger werdende Kraft auf die wirklich wichtigen Dinge zu lenken. Philosophisch geht es beim Yoga darum, das große Ganze zu sehen.

Welche Dinge benötigen wir nicht mehr? Welche Abschiede sind längst überfällig? Wenn wir etwas Loslassen erhalten wir die Chance mit weniger Gewicht zu gehen, leichtfüßig zu werden und Neues zu entdecken. Nimm dir einen Moment.

Frag dich jetzt, welche Dinge für dich Bedeutung haben und fokussiere dich ganz darauf, statt im Abseits auf wichtige Tore zu hoffen.

  •  Welche warmherzigen Menschen sind dir wichtig?
  •  Welche Dinge machen dir Spaß, wenn du mit dir alleine bist?
  •  Welche vernachlässigten Bedürfnisse melden sich, wenn du ruhiger wirst?

Neben diesen Fragestellungen ist es auch wichtig,  dir im Klaren darüber zu sein, was dich selbst auszeichnet und warum DU für andere Menschen wichtig bist. Gibt’s vielleicht eine kreative Seite in dir, die du als Weihnachtsgeschenk verpacken kannst und die dir gleichzeitig Spaß ins winterliche Trübsal bringt?

Die schwindende Farbvielfalt in der Natur zusammen mit der geringen Helligkeit kann schon einmal auf die Stimmung drücken. Warum sich in gedeckten Farben verstecken? Sei so bunt,  wie du einzigartig bist und zeig es der Welt!

Sie wartet auf nichts anderes. Gerade jetzt.

Physische Qualitäten von Yoga im Winter

Durch die winterliche Knappheit an Ressourcen werden wir körperlich ruhiger. Dies wirkt sich zumeist auch beruhigend auf den Geist aus. Dieser folgt im gesunden Zustand qualitativ den Zuständen des Körpers und umgekehrt. Das bedeutet, wir können diese Situation bestens nutzen, um uns der Innenschau zu widmen und bewusst zu spüren wie es uns eigentlich geht.

Mit innerer Ruhe fällt das wesentlich leichter, als wenn wir umtriebig draußen in der Welt unterwegs sind.

Energieaufbau durch subtilere Praktiken:

Zum Jahreswechsel beginnt der Körper neben der ayurvedischen Bio-Energie „Vata“ auch vermehrt „Kapha“ zu produzieren, um sich vor Kälte und Auszehrung zu schützen.

Folgende Eigenschaften werden „Kapha“ zugeordnet (insbesondere durch das damit verbundene Erdelement): schwer, beständig, süß, weich, kalt, ölig, fettig und träge. Bei uns findest du übrigens den 10tägigen Online ProgrammPlus “YogaMeetsAyurveda”, der dir zeigt, wie du Ayurveda in deinen Alltag integrieren kannst.

Durch das geistige nach Innen wenden, haben wir im Winter optimale Voraussetzungen um unsere Yogapraxis durch feinere, weniger grobstoffliche (physische) Methoden zu ergänzen. Als Bindeglied zwischen dem Innen und Außen bieten sich nun besonders die Atemübungen des Yoga (Pranayama) an.

Bei Kälte und Energielosigkeit helfen die folgenden drei Atem-Methoden für dein Yoga im Winter:

  1. Die Feueratmung. Hervorragend um wieder Leben und Hitze in den Körper zu bringen. Nachdem die Technik mit Druck und Anspannung arbeitet, eignet sie sich als schneller Helfer bei Energietiefs. Zusätzlich reinigt die Feueratmung die Bronchien.
  2. Die Wechselatmung mit dem Fokus auf die Einatmung durch die rechte Nasenöffnung (an dir runtersehend orientiert). Die rechte Körperhälfte steht im Yoga für den Sonnenaspekt und dadurch in Verbindung mit Aktivität, Wärme und Energie. Eine eher beruhigende Technik für Zwischendurch. Hier findest du ein schönes Video zur Wechselatmung.
  3.  Die Ujjayi Atmung ist im Winter ein guter Begleiter deiner Yoga Praxis, weil sie sanft und über einen längeren Zeitraum ausgeübt werden kann. Durch die Reibung im Hals produzieren wir Wärme und können uns so auch bei einer sanften Yogapraxis einheizen.

Durch Pranayama können wir die Sauerstoffaufnahme erhöhen, den Kreislauf anregen und Ausdauer gewinnen. Das alles unterstützt unser Immunsystem im Aufbau von Abwehrkräften.

Pranayama Sauna, Hammam und Wechselduschen sind ebenfalls Helfer dafür sich für den schnellen Wandel von Kälte und Hitze zu rüsten. Die Ayurvedalehre rät davon ab, im Winter untertags zu schlafen oder auch zu lange auszuschlafen, um zusätzliche Trägheit zu vermeiden.

Hier geht`s zum vollständigen Online-Kurs Pranayama

 

Die gute Nachricht für deine Ernährung: Naschen und Rotwein erlaubt

Zum Ausgleich vom Vata Dosha des rauen Winters hilft der Verzicht auf kalte Speisen und Getränke. Ölmassagen, warme Kleidung und sogar das ein oder andere Glas Rotwein sind hingegen erwünscht.  Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden,  sich im Winter ein paar Weihnachtskilos zuzulegen. Genuss tut nämlich gut. Wichtig ist, dass wir nicht erst bis zur Bewegungslosigkeit futtern und uns selbst dann noch dafür geißeln.

Gönn dir ruhig was, wenn du wirklich hungrig bist (nicht als Beschäftigungstherapie) und lies ergänzend noch den Abschnitt zur Bewegung weiter unten ;)

  •  Nahrung, die den Körper warm hält: butter- und milchhaltige Speisen, Suppen, Breie, Reis, Nüsse wie Mandeln und Cashews. Morgens jeweils einen Teelöffel Ingwersaft (oder ein paar Scheiben) und Zitronensaft mit einem Esslöffel Honig vermischen und mit lauwarmem Wasser aufgießen. Hier findest du ein leckeres Rezept für ein Yogi Frühstück im Winter. 
  •  Gemüse: grünes Gemüse wie Spinat, rote Beete, Karotten, Kartoffeln.
  •  Obst: Trockenfrüchte wie Datteln und Feigen.
  •  Gewürze: Kreuzkümmel, Lorbeer, gekochter Knoblauch und schwarzer Pfeffer helfen bei der Verdauung von schweren Speisen. Die körperliche Widerstandskraft und auch Lebensfreude wird durch Safran, Zimt, Nelke, Muskat und ein wenig Chili erhöht.

Dabei sollte das Frühstück leicht verdaulich und am besten warm sein. Zu Mittag darf es ruhig deftiger zugehen, auch schwereres wie Fleisch, Käse (bitte aus biologischer Landwirtschaft) kommen in Betracht. Eine leichte warme Suppe oder ein Eintopf runden das Abendessen ab.

Bewegung als Ausgleich für reichhaltige Nahrung

Yoga Asanas helfen uns nun gezielt den Stoffwechsel anzuregen, was insofern sinnvoll erscheint, als das wir in der kalten Jahreszeit oft reichhaltiger und häufiger essen. Die Bewegung sollte daher auch nicht gänzlich zu kurz kommen.

Die körperliche Yoga Praxis im Winter ist dabei sehr behilflich, die Abwehrfunktion des Körpers zu erhöhen. Um der morgendlichen Dunkelheit Paroli zu bieten, beginnt man einen Wintertag am besten gleich mit ein paar Sonnengrüßen.

Lass dich doch zur Motivation von Musik begleiten, um die Lebensgeister aus dem Winterschlaf zu holen (TIPP: Gehe zu ALLE VIDEOS und gib als Filter beim Thema “Yoga am Morgen” ein und zusätzlich “Videos mit Musik”. Ich bin sicher, du wirst eine schöne Yogapraxis für kalte WIntermorgende für dich entdecken. Yoga mobilisiert zudem steife Gelenke und fördert die Durchblutung, was uns besser auf Temperaturschwankungen reagieren lässt. Frische Luft tut gut.

Geh täglich 30 Minuten spazieren und lass daraus eine erfrischende Gehmeditation werden. 

Jetzt kann der Winter kommen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Nancy Krüger

 

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Nancy Krüger

Nancy liebt Pünktchen, Zitronen, Tanzen und das Leben. Sie ist Autorin für praktische Yoga Philosophie, medizinisch ausgebildete Hatha Vinyasa Yogalehrerin und leitet eine renommierte Yoga Ausbildungsschule mit dem Schwerpunkt Persönlichkeitsentwicklung in Wien.

Mehr über Nancy findest du auf ihrer Website: https://www.yogalehrerausbildung.wien

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