Mehr Fokus: 3 Yoga-Konzentrationsübungen für einen klaren Geist
von Elena Patzer (Redaktion) in Praxis

Kennst Du es, dass Du Dich zerstreut fühlst, die Gedanken abschweifen und Du nicht lange bei einer Sache bleibst? Diese 3 Yoga-Übungen können Dir helfen, Deine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und den Geist zu beruhigen.

Warum ist Fokus so wichtig?

Wir brauchen Fokus in den kleinen und großen Dingen unseres Lebens. Das fängt schon bei Kleinigkeiten wie Zähneputzen an. Wenn Du Dich immer wieder ablenkst, andere Tätigkeiten anfängst oder mit den Gedanken abschweifst - dann brauchst Du viel länger, hast manche Stellen dreimal geputzt und andere gar nicht.

Genauso verhält es sich auch bei größeren Tätigkeiten, wie im Beruf, im Gespräch mit Freunden oder dem Partner, beim Yoga üben oder beim Spielen mit den Kindern. Wenn es uns gelingt, fokussiert zu bleiben, können wir viel mehr aus diesen Momenten ziehen. Aufgaben können wir schneller und besser erledigen. Interaktionen können wir vertiefen.

Mit Fokus können wir mehr innere Ruhe entwickeln.

Und wir fühlen uns besser! Denn Ablenkung, Unsicherheit und Multitasking bedeuten Stress für unseren Körper und Geist. Mit Fokus können wir stattdessen eine innere Ruhe entwickeln – in allem, was wir tun. Wie Yoga helfen kann, die Konzentration zu steigern, erfährst Du hier.

Dharana: Konzentration auf Yoga-Art

Auch die Yoga-Philosophie hat erkannt: Wir brauchen Konzentration! Für ein gutes Leben und als Grundlage zur Meditation. Deswegen macht Dharana eines der 8 Glieder im Yoga Sutra (Leitfaden des Yoga) aus.

Dharana bedeutet Konzentration oder „one-pointedness“, also den Geist auf einen einzigen Bezugspunkt zu richten. Das Ziel von Dharana ist es, den Geist zu fokussieren, sodass die Gedanken und Aufmerksamkeit nicht mehr wild von einem Punkt zum anderen springen (Monkey Mind).

Zum Üben kann der Bezugspunkt z. B. ein Bild, ein Geräusch, der Atem oder ein Mantra sein. Einige Übungen stellen wir Dir weiter unten vor.

3 Konzentrationsübungen aus dem Yoga (und darüber hinaus)

Im Grunde ist jede Yoga-Praxis hilfreich für die Konzentration. Denn auch Asanas erfordern volles Bewusstsein: Wir spüren in uns hinein, in jede Muskelfaser und jede Regung des Geistes, ohne uns vom Außen ablenken zu lassen.

Darüber hinaus gibt es einige Yoga-Übungen, die speziell die Konzentration fördern. Dazu gehören die 3 Folgenden.

1. Balance-Posen

Schon mal bei einer Balance-Übung mit den Gedanken abgeschweift? Zack, sofort fällt man um. ;) Balance-Übungen erfordern unsere gesamte Konzentration. Wenn wir nicht 100 % bei der Sache sind, wackeln wir herum. Sie sind daher ein guter Indikator dafür, wie fokussiert der Geist ist.

Mit diesen Yoga-Posen kannst Du Deine Balance und geistigen Fokus testen:

  • Der Baum (Vrikshasana)
  • Krieger 3 (Virabhadrasana C)
  • Halbmond (Ardha Chandrasana)
  • Gedrehtes Dreieck (Parivrtta Trikonasana)

Oder Du probierst dieses Yoga-Video mit Fokus auf Balance von Bitta Boerger:

Yoga-Video: Klarheit in Balance – 45 Minuten

 

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2. Trataka

Im Trataka richtest Du Deine volle Konzentration auf ein Objekt, meist eine Kerze. So übst Du, Deine Sinne und Gedanken auf ein Objekt auszurichten. Außerdem gilt die Übung als Kriya (Reinigungspraxis) für die Augen.

Anleitung:

  • Setze Dich in einem dunklen Raum mit einer Armlänge Abstand vor eine Kerze. Der Docht sollte in etwa auf Augenhöhe sein.
  • Fokussiere Deinen Blick auf die Flamme. Versuche, 1-3 Minuten auf die Flamme zu schauen, ohne zu Blinzeln oder den Blick abzuwenden.
  • Nach einer Weile werden Deinen Augen zu tränen anfangen - das ist ganz normal und zur Reinigung sogar gewollt.
  • Nach 1 - 3 Minuten schließe die Augen. Richte Deine Aufmerksamkeit auf den Punkt zwischen den Augen und beobachte das Bild der Flamme, das bei geschlossenen Augen erscheint.
  • Wenn das Bild verschwunden ist, öffne die Augen und beginne von vorn.
  • Mache drei Runden von dieser Übung.

Wie Trataka aussehen kann, siehst Du in dieser Video-Anleitung (auf Englisch):

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3. Atem an der Nase beobachten

Diese Technik wird in der Vipassana-Meditation eingesetzt, um die Konzentration zu schulen. Indem man sich auf eine kleine und begrenzte Körperstelle fokussiert, wird der Fokus geschärft. Anschließend ist man bereit für den gesamten Bodyscan.

Vipassana war übrigens die Art der Meditation, mit der Buddha einst die Erleuchtung erlangte. Es scheint also zu funktionieren. ;)

Anleitung:

  • Stelle einen Timer auf 3 Minuten.
  • Setze Dich bequem und aufrecht auf ein Kissen oder einen Stuhl, starte Deinen Timer und schließe die Augen.
  • Richte Deine Aufmerksamkeit auf den Bereich Deiner Nasenlöcher. Beobachte die Empfindungen beim Atmen. Spüre, wie kalte Luft einströmt beim Einatmen und warme Luft ausströmt beim Ausatmen. Spürst Du es mehr an den Innen- oder den Außenseiten? An einem Nasenloch mehr als dem anderen?
  • Atme dabei natürlich weiter, ohne Deinen Atem zu beeinflussen.
  • Beobachte so die Empfindung an Deinen Nasenlöchern, bis Dein Timer klingelt.

Mit Übung kannst Du den Zeitraum erhöhen. 5 Minuten schaffst Du bestimmt auch leicht! Oder gleich 10?

Video: Pranayama-Meditation – 8 Minuten

Dir fallen angeleitete Meditationen leichter? Dann probiere dieses Video, in dem wir das Beobachten des Atems mit Meditation verbinden. Von Karl Semelka findest Du auch eine Reihe anderer Atemmeditationen, in denen Du verschiedene Techniken kennenlernen kannst.

 

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Vorteile von verbesserter Konzentrationsfähigkeit

Wir haben bereits besprochen, dass mit der Konzentrationsfähigkeit ein tieferes „anwesend sein“ im Moment einhergeht. Welche Vorteile hat es noch?

  • Verbessert die Gedächtnisleistung
  • Beruhigt den Geist, bringt geistige Klarheit
  • Hilft bei innerer Unruhe und Nervosität
  • Verbessert die Leistungsfähigkeit
  • Reduziert Stress
  • Ermöglicht Yoga! (achtsame Asana- & Pranayama-Praxis und Meditation)

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Wir hoffen, dass Dir diese Yoga-Konzentrationsübungen helfen, mehr Fokus und innere Ruhe im Alltag zu erleben.

Herzlich,

Elena

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Elena Patzer (Redaktion)

Elena ist Texterin und Yogini mit ganzem Herzen. Meist trifft man sie in Indien oder Südost-Asien, wo sie das gute Leben genießt, Yoga übt und immer gerade in mindestens einem Kurs über Yoga, Heilung oder Kunsthandwerk steckt. Seit August 2020 leitet sie unseren Blog und unterstützt uns auch in anderen Text-Belangen.

Mehr von Elena lest Ihr hier: elenayoga.de/

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